SRH Berlin University of Applied Sciences

Leadership von Kreativprofis: die Lösung für negativen Self-talk und der Bedrohung der KI

Ein Rechercheprojekt von Marcin Gajewski

Viele Kreativschaffende neigen mehr zu Selbstzweifeln und kritischen Selbsteinschätzungen, als sie zugeben. Dieses Problem hat sich mit der Bedrohung der Kreativbranche durch die künstliche Intelligenz noch weiter verschärft.

Unser Student Marcin Gajewski hat im Rahmen seines Studiums im M.A. International Management (Schwerpunkt Creative Leadership) an der SRH Berlin ein kreatives  Forschungsprojekt zu diesem Thema durchgeführt, in dem er Leadership-Studien und kreative Arbeit verbunden hat.

Marcin Gajewski hat einen Master of Fine Arts (MFA) am Central Saint Martins (London, UK) absolviert und arbeitete als Künstler, Filmemacher, Storyteller und New Work Ambassador in Europa, Großbritannien und China. 

Für seine Untersuchung befragte er Fachleute aus der Kreativbranche in Berlin und stellte fest, dass negative Selbstgespräche sehr oft vorkommen. Er fand auch heraus, dass die meisten Kreativen eine ambivalente Einstellung zu den Auswirkungen der generativen KI auf ihre Profession haben. 

Gajewski hat auch mit künstlicher Intelligenz gearbeitet, um metaphorische Illustrationen zu erzeugen, die die Essenz der weit verbreiteten Angst einfangen. Er bat die künstliche Intelligenz, Bilder zu generieren, die auf den skeptischen Aussagen der Befragten über KI basieren.

Die Studie untersucht auch Strategien, die Kreative einsetzen können, um diesem Problem anzugehen. Der Vorschlag lautet, dass Führungskräfte die Diskussion über negative Selbstgespräche im beruflichen Kontext normalisieren und sich dadurch vorbildlich verhalten sollten, indem sie sich über ihre Zweifel äußern.

"Das kann zu starken kathartischen Gefühlen und einen Sinn der Zugehörigkeit innerhalb des Teams/der Organisation führen".

Gajewski empfiehlt außerdem, bei der Implementierung von KI ethisch und vorsichtig zu sein. Er behauptet, dass dies heute besonders wichtig ist, da es immer schwieriger wird, gute kreative Talente an Ihr Unternehmen zu binden. KI könnte dies nur noch schwieriger machen.

Diese KI-generierte Bild ist auf Interviewzitaten und Prompts von Gajewski basiert und bringt die Sorgen vor der Entstehung von "Skelett" Teams in Writers Rooms zu Ausdruck. Das Zitat aus dem Interview: "Ich befürchte, dass große Streaming-Plattformen in ihrem Bestreben nach mehr Content, ChatGPT einsetzen, um Texte zu generieren, und da durch Skelette einsetzen um diese zu überarbeiten, anstatt das volle Kontingent an Autoren zu beschäftigen, die eine Redaktion braucht."

Dieses AI-Bild wurde anhand dieses Interviewzitats erstellt: "In der Filmindustrie haben wir bereits sehr wenige Arthouse Filme (...) und die Leute haben nicht die Energie oder das Verlangen, aus ihrem Alltag herauszukommen, um etwas Scharfes zu probieren. Meine Befürchtung ist, dass diese Vorliebe für das Alltägliche in Zukunft immer effizienter durch KI-generierte Filme, Bilder oder Musik befriedigt werden wird. Und dann wären die Menschen noch fauler, wirklich etwas Neues zu probieren und ihre Sinne und ihre Sichtweise des Lebens zu schärfen."